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Robert Jagemann

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    Server-side-Tracking – ein neuer Trend?

    11. Oktober 2022
    9 min
    Nicole Krahl
    Head of Data

    Immer öfter wird das Server-side-Tracking im Zusammenhang mit einer Cookie-losen Zukunft genannt. Aber was genau bedeutet Server-side-Tracking und wer braucht es? Wir haben uns diese Lösung genauer angesehen und ein paar interessante Antworten dazu gefunden.

    Die Anfänge des serverseitigen Trackings

    Das serverseitige Tracking ist keine neue Idee. Bereits in den 90er-Jahren haben wir sogenannte Logdatei-Analysen durchgeführt. Wir konnten damit ganz einfach zählen, wie viele User-Anfragen an den Server übermittelt wurden. Nur ist diese Lösung für die Webanalyse sehr begrenzt gewesen, denn man wollte die Besucher genauer analysieren, das heißt: Woher kommen sie und was machen sie auf der Website? Daraus entstand dann das clientseitige Tracking über Cookies, worüber wir wesentlich mehr und genauere Daten erhalten als über die Logdatei-Analysen.

    Doch jetzt geht es den Cookies immer mehr an den Kragen. Sei es durch ITP, welches Third-Party-Cookies gänzlich blockiert, oder wegen der fehlenden Zustimmung des Nutzers durch Cookie-Banner, sodass keine Cookies mehr gesetzt werden dürfen.

    Das bedeutet: Das clientseitige Tracking ist vom Aussterben bedroht und die Cookies müssen anders eingebracht werden. Und genau hier kommt das serverseitige Tracking ins Spiel.

    Server-side-Tracking in der Webanalyse

    Seit vielen Jahren war und ist es gängige Praxis, die Nachverfolgung der Nutzer so aufzubauen, dass sich daraus Rückschlüsse für die eigene User Experience ziehen lassen und Anzeigen personalisiert ausgespielt werden. Tags und Pixel werden dabei ebenso verwendet wie Cookies von Drittanbietern, um genaue Daten zu sammeln. Der Vorwurf, dass Webseiten-Tracking eine Datenkrake sei, steht schon länger im Raum.

    Mit dem Server-side-Tracking erschien plötzlich eine neue Lösung möglich, mit der die Datenerhebung auf Seiten eines App- oder Webseiten-Servers problemlos möglich wurde. Nutzerinformationen und Nutzeraktionen lassen sich weiterhin protokollieren, werden jedoch nicht direkt aus dem Browser heraus an Google übermittelt, sondern über einen Vermittler transferiert.

    Hintergrund für den Paradigmenwechsel sind die strengen Bestimmungen, die das Tracking mit Google Analytics erfordert. Zudem werden sich immer mehr Nutzer und Webseitenbetreiber der Verantwortung bewusst, dass Third-Party-Cookies hinsichtlich des Datenschutzes nicht mehr zeitgemäß sind. Das bisherige clientseitige Tracking wird Stück für Stück abgelöst.

    So funktioniert Server-side-Tracking

    Doch wie lässt sich das Server-side-Tracking umsetzen? Mit dem serverseitigen Erfassen von Nutzerdaten geht ein hohes Maß an Komplexität einher. In der Grundstruktur funktioniert die Informationsgewinnung bei dieser Methode ähnlich, bietet jedoch mehr Kontrolle über die Daten. Zudem sticht Server-side-Tracking durch eine höhere Genauigkeit hervor. Pixelbasiertes Tracking hat ausgedient – Firefox, Chrome und iOS haben dafür den Support bereits eingestellt.

    Im ersten Schritt muss für die Website eine Schnittstelle implementiert werden, die die Möglichkeit zur Datenanalyse gibt. Google oder Facebook sind dabei nur zwei Beispiele. Beide Optionen sind im Online-Marketing relevant, sodass kein zusätzlicher Aufwand entsteht. Denn wer aktiv Anzeigen schaltet, nutzt diese Tag-Manager bereits in der Praxis. An dieser Stelle zeigt sich auch die enge Verbundenheit zwischen Marketing und digitaler Technik.

    Der weitere Prozess läuft in folgenden Schritten ab: Ein User besucht eine Webseite. Mit diesem Aufruf kontaktiert die Webseite den Tag-Manager von Facebook oder Google. Im Hintergrund wird trotzdem Google Analytics aufgerufen. Die vom Nutzer übermittelten Daten gelangen nun auf den eigenen Server in einen Transport-Tunnel und von dort zu Google Analytics.

    Server-side-Tracking in der Umsetzung

    Je nach eigenen technischen Möglichkeiten gibt es drei unterschiedliche Optionen. Jede für sich gewährleistet einen hohen Datenschutz mit der Implementierung des kontrollierbaren Datentransfers. Und sie liefert genau die notwendigen Daten, die für die Personalisierung gebraucht werden.

    • Server-side-Tracking mit Third-Party-Tunnel für das Tracking: Hier werden die Daten über einen Dritt-Server abgerufen. Die Möglichkeit ist kostenfrei über Google ansteuerbar, der Datenabruf ist einwilligungsbedürftig.
    • Server-side-Tracking mit eigenem Tunnel für das Tracking: Ein eigener oder externer Server ohne Anrecht auf die Daten steht für den Abruf von Google Analytics zur Verfügung. Die Informationen lassen sich kaum verschleiern, die Einbindung ist komplex.
    • allumfassendes Server-side-Tracking mit eigenem Tunnel: Alle Userdaten werden idealerweise über einen oder mehrere eigene Server transferiert. Dabei ist ein hohes technisches Verständnis notwendig. Die Option bietet viele Verschleierungsmöglichkeiten.

    Vorteile der Datenerfassung über einen eigenen Server

    Wer jetzt immer noch unschlüssig ist, ob er von den bisherigen Erfassungsmethoden abweichen soll, dem wollen wir noch einmal die Vorteile an die Hand geben.

    Natürlich ist es auch ohne pixelbasiertes Tracking weiterhin möglich, das Besucherverhalten zu analysieren. Vor allem für das Online-Marketing sind diese Informationen überlebenswichtig. Auf der einen Seite ist der Datenschutz zu beachten, auf der anderen wünschen sich die User personalisierte Inhalte. Und das geht nur mit dem Server-side-Tracking.

    Neben den datenschutzrechtlichen Änderungen erfordern Tools zum Adblocking ein Umdenken. Mit dem serverseitigen Tracking ist eine adäquate Lösung gefunden, die eine transparente Darstellung der Nutzerdaten ermöglicht. Dabei kann selbstverständlich ein Google-Cloud-Server genutzt werden, bei dem sich in den Einstellungen die Zugriffe einschränken lassen. Webseitenbetreiber und Marketingprofis profitieren somit gleichermaßen von der Methode.

    • Definierte Datenerfassung: Im Gegensatz zum herkömmlichen Client-side-Tracking können alle Daten verlustfrei aufgenommen werden. Userseitige Adblocker oder Privatsphäreeinstellungen stellen keinen Hinderungsgrund dar.
    • DSGVO-Konformität: Jeder Betreiber kann verantwortungsvoll die Sicherheitseinstellungen im Sinne der Datenschutz-Grundverordnung vornehmen.
    • Transparenter Datenschutz: Da beim Server-side-Tracking keine Cookies mehr Anwendung finden, muss der User trotzdem davon erfahren. Werden weiterhin Cookie-Banner genutzt, muss die Information darüber erfolgen und das Tracking startet erst, wenn die Nutzer die Banner akzeptieren.
    • Suchmaschinenoptimierung: Das Server-side-Tracking wird von den Suchmaschinen-Crawlern wohlwollend betrachtet. Somit kann eine Website besser ranken, da die User Experience verbessert dargestellt wird. Zudem lädt die gesamte Seite besser, wenn sie über eigene Server und die implementierten Tag-Manager läuft.
    • Zuverlässige Webanalyse: Aufgrund der komplexen Datensammlung in Containern lassen sich die Daten valide für die weitere Evaluierung aufbereiten. Dabei werden nicht nur die Informationen der Website, sondern auch die der dazugehörigen Social Accounts berücksichtigt. Der ganzheitliche Ansatz ist ideal für allumfassende Reportings und Analysen.

    Warum wir dafür brennen

    Unsere persönlichen Daten sind unser höchstes Gut im Internet. Wir können selbst darüber bestimmen, was mit ihnen geschieht. So ist es logisch, dass Nutzer so wenig wie möglich von sich preisgeben möchten, allerdings erwarten sie gleichzeitig auch Angebote, die maßgeschneidert sind.

    Bisher bot das Client-side-Tracking die Möglichkeit, Daten zu sammeln und sie von Drittanbietern nutzen zu lassen. Doch die Veränderungen im Datenschutz und die Anpassungen der Browser verlangen nach einer neuen Art der Cookie-Setzung.

    Mit der Implementierung der richtigen Schnittstelle lässt sich die Datenanalyse auch weiterhin fehlerfrei durchführen. Das Marketing kann diese Schnittstelle für seine Zwecke ideal verwenden. Gleichzeitig lässt sich der Datenfluss mithilfe des Server-side-Trackings besser kontrollieren.

    Die Umstellung, Optimierung und Automatisierung erfordern ein hohes technisches Verständnis, welches häufig nur von professionellen Agenturen geboten wird. Um die notwendige DSGVO-Konformität, Transparenz und das verlässliche Tracking zu gewährleisten, stehen Ihnen unsere Experten der Löwenstark Rede und Antwort. In unseren Augen ist Server-side-Tracking kein kurzfristiger Trend, sondern eine nachhaltige Lösung zur sicheren Datenerfassung.

    Über den Autor

    Nicole Krahl

    Nicole ist unser Head of Data und eine ausgewiesene Expertin für Data Analytics und E-Commerce. Mit ihrem Team sorgt sie dafür, dass unsere Löwenstark-Kunden immer auf dem neusten Stand des Webtrackings, der Datenanalyse und auch des Datenschutzes sind. Aktuell treibt sie vor allem die Themen Cookieless- und Serverside-Tracking und garantiert mit ihrem Team einen reibungslosen Übergang zum Consent Mode bei Google.

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